Das ständige Vergleichen...

Veröffentlicht am 28. Jänner 2024 um 14:34

Wer wärst du, wenn du der einzige Mensch auf diesem Planeten wärst? Natürlich ist das nicht realistisch, aber stell dir mal kurz vor, es gäbe für ein Jahr lang nur dich auf dieser Welt. Wie würdest du aussehen? Was würdest du in deiner Freizeit tun? Was würde Schönheit für dich dann bedeuten?

 

Wenn es keine anderen Menschen auf diesem Planeten geben würde, könnten wir uns nicht vergleichen. Es gäbe kein richtig oder falsch, kein hübsch oder weniger hübsch, kein gross oder klein. Es gäbe nur dich. 

 

Vergleiche von Beginn an
Sobald wir geboren werden, beginnt das Vergleichen. Manchmal  wird man schon mit andere Babys verglichen, bevor man richtig sprechen kann. Mein Kind hat schon die ersten Zähne, deines noch nicht. Dein Kind kann schon "Mama" sagen und meines noch nicht. Mein Kind kann schon besser laufen als deines. Dann kommen die Kinder in den Kindergarten und in die Schule. Im Sportunterricht muss man sich der Grösse nach aufreihen, die Noten werden verglichen, manche kommen in eine weiterführende Schule, andere nicht. Später im Berufsleben werden Bewerbungen verglichen, um den richtigen Angestellten zu finden. Was ich damit sagen will: Das Leben besteht aus Vergleichen. Schon früh beginnt man damit. 

 

Die Bewertung ist der Bösewicht
Ich möchte das gar nicht verurteilen oder werten, es ist einfach so. In manchen Bereichen ist das ja auch notwendig und gut so. Solange man sich dadurch nicht schlecht fühlt, muss man auch gar nichts unternehmen, doch leider vergleichen wir uns auch im Privatleben viel zu oft, ohne dass es sein müsste. Das Vergleichen alleine wäre ja noch nicht so schlimm. Doch meistens folgt darauf eine Bewertung. Es geht immer um gut oder schlecht, richtig oder falsch. Du bist gross, ich bin klein. Okay, das ist jetzt erst einmal ein Vergleich und nicht weiter schlimm. Wenn jetzt aber dazu kommt, du bist klein und das ist schlecht da du ein Mann bist und Frauen nur auf grosse Männer stehen, ist das eine Bewertung. Ich frage mich so oft, wer denn entscheidet, was wir gut und schlecht finden. Das kommt ja eigentlich total auf den Menschen drauf an und lässt sich so pauschal gar nicht sagen. 

 

Darum solltest du dich nicht vergleichen
Du kannst nicht vermeiden, dass andere sich mit dir vergleichen. Was du jedoch ändern kannst, ist, dass du dich selbst nicht mehr ständig vergleichst und anschliessend bewertest. Vergleichen ist sowieso schwierig, da wir Menschen alle andere Hintergrundgeschichten, Lebenserfahrungen, Genetik usw. haben. Wenn du dich dauernd vergleichst, schadest du dir eigentlich nur selbst. Dies sind mögliche Folgen von ständigem Vergleichen:

  • Unzufriedenheit mit dir selbst
  • Stress
  • anhaltende Konkurrenzgedanken
  • Selbstzweifel
  • permanenter Druck
  • Depressionen

Vielleicht bist du aber auch ein Mensch, der genau das braucht, dieses Vergleichen. Es gibt Menschen, die brauchen das als Ansporn. Wenn man den Vergleich positiv betrachtet und als Motivation oder Ansporn sieht, ist das ja gut. Sobald es dir jedoch nicht mehr gut tut und du darunter leidest, darfst du versuchen, mehr auf dich selbst zu achten, wie auf alle um dich herum. Es gibt durchaus Möglichkeiten, positiv mit Vergleichen umzugehen.

 

1. Wertschätzung/Dankbarkeit
Mit Sicherheit hast du schon einiges im Leben erreicht, auf das du stolz sein kannst. Führe dir das wieder zu Bewusstsein und schätze dich selbst und dein Leben wieder wert. Sei auch dankbar für die schönen Dinge in deinem Leben und das, was du gut kannst. 

2. Lege den Perfektionismus ab
Akzeptiere, dass du nicht alles perfekt machen kannst und habe auch keinen Anspruch mehr darauf. Es wird immer jemand besseres geben in einem Gebiet. Kein Mensch kann alles. Freue dich stattdessen darüber, dass du andere um Rat fragen kannst und dich mit anderen Menschen austauschen darfst.

3. Lass dich inspirieren
Vielleicht hat eine Person schon das erreicht, was du auch gerne erreichen würdest. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Du könntest neidisch sein oder du lässt dich inspirieren. Das letztere ist für euch beide besser.

4. Fokussiere dich wieder auf dich
Wenn du primär auf dich und dein Leben fokussiert bist, vergleichst du dich automatisch weniger mit anderen. Statt dich mit anderen zu vergleichen, vergleiche dich mit deinem Ich aus der Vergangenheit. An welchem Punkt warst du vor fünf Jahren? Ziemlich sicher hast du schon einen grossen Fortschritt gemacht.

5. Verändere was dir nicht gefällt
Wenn sich etwas hartnäckig in deinen Gedanken festsetzt, hast du immer noch die Möglichkeit, etwas in deinem Leben zu ändern. Vorausgesetzt du tust es wegen dir und weil es dich glücklich macht. Manchmal glauben wir zu sehr daran, dass sich nichts ändern lässt, doch wir schaffen mehr, wie wir zunächst für möglich halten.

 

"Jeder würde sein eigenes Leben gleich viel schöner finden, wenn er aufhörte, es mit dem Leben der Leute von nebenan zu vergleichen." (Henry Fonda)

 

 

 

 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.