Mit Disziplin erreicht man seine Ziele. Das stimmt vermutlich - Disziplin ist unvermeidlich, um den Alltag zu bestreiten. Der Duden definiert Disziplin als „das Beherrschen des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas zu erreichen“. Schon alleine das Aufstehen am Morgen erfordert ein gewisses Mass an Disziplin, da das Bett meistens dann doch die gemütlichere Vorstellung ist als der Stuhl auf der Arbeit. Jeder Mensch hat also ein gewisses Mass an Disziplin - der eine mehr, der andere weniger. Gerade im Sport unterscheiden sich Zwanghaftigkeit und Disziplin meiner Meinung nach nur in feinen Nuancen und sind nicht so einfach zu unterscheiden.
Wie lange ist Disziplin noch gesund?
Ich persönlich würde Disziplin immer als gesund bezeichnen, sobald es ungesund wird, spreche ich von Zwanghaftigkeit. Doch was ist nun Zwang und was Disziplin? Disziplin erfordert häufig, dass man den inneren Schweinehund überwindet und sich zu Aktivitäten "zwingt". Trotzdem ist das nicht schlecht. Wenn ich auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten möchte, beispielsweise einen Marathon zu bestreiten, gibt es Tage, da werde ich mich zwingen müssen, die Laufschuhe anzuziehen und im Regen laufen zu gehen. Zunächst habe ich wahrscheinlich keine Lust. Doch im Nachhinein bereut man ein Training wohl kaum. Es gilt nur die Anfangsphase der "Unlust" zu überwinden. Wenn man also etwas macht, obwohl man dazu kurzfristig keine Lust hat, ist das nicht unbedingt Zwanghaftigkeit, sondern Disziplin. Wir müssen oft Dinge tun, die uns im ersten Augenblick keinen Spass machen, um ein grösseres Ziel zu erreichen. Zwischendurch sollten wir aber auch Freude an dieser Aktivität haben. Macht etwas langfristig keinen Spass und wir tun es trotzdem, könnte man schon eher von Zwanghaftigkeit sprechen.
Was ist Zwanghaftigkeit?
Meines Erachtens ist etwas zwanghaft, wenn man es aus Angst tut. Man macht exzessiven Sport, um ja keinen Trainingsrückschritt zu machen. Man ernährt sich nur noch gesund und gönnt sich nie Ausnahmen, aus Angst, zuzunehmen. Ich fokussiere mich hier stark auf Sport und etwas, was man seinem Körper antut, da dies zum Inhalt meines gesamten Blogs passt. Psychische Zwangsstörungen liegen ausserhalb meines Themenbereiches. Ich möchte lediglich auf zwanghaftes Verhalten hinweisen. Nehmen wir nochmals meine zwei Beispiele mit dem Sport und der Ernährung. Man kann sich zwar einreden, dass einem diese Ernährungsform und der extreme Sport Spass macht, doch in Wirklichkeit ist das wohl kaum so. Irgendwann, wenn der Körper keine Energie mehr hat, wird einem das energiearme Gemüse leid und auch für den Sport bleibt keine Kraft mehr. Zwingt man sich trotzdem, dann ist das zwanghaft. Auch wenn man sich im Krankheitszustand keine Pause gönnt und trotzdem weiter Sport treibt, obwohl es für den Körper ungesund ist, ist das keine Disziplin mehr. Man könnte also grob sagen, zwanghaft ist, wenn man aus Angst gegen seinen Körper arbeitet.
Fazit
Disziplin ist also die gesunde Seite, sich zu etwas zu zwingen und mit Zwanghaftigkeit schadet man sich selbst. Wohlgemerkt sind das alles Überlegungen, die ich angestellt habe. Vielleicht stimmt das nicht mit deiner Meinung überein. Wie gesagt, die Grenzen sind hier sehr fliessend und es ist schwierig zu definieren. Ich finde es dennoch wichtig, dass man dieses Thema anspricht, da weitaus mehr Menschen zwanghaftes Verhalten an den Tag legen, als man denkt. Überall wird über Motivationssprüche vermittelt, dass man mit Disziplin seine Ziele erreicht (was ziemlich sicher stimmt), doch relativ leicht kann man auch eine negative Richtung einschlagen.
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Kommentare
Toller Text Emilia.
Sehr schön heraus gearbeitet, Emilia.
Deine eigenen Erfahrungen, haben dich für dieses Thema vermutlich sensibilisiert!?